Georg Doerr

— Ad: ‚WISSENSCHAFTLICHE GUTACHTEN‘ zu Dr. G. Doerr: „Muttermythos und Herrschaftsmythos …“, 1. Aufl. 2007; 2. Aufl. als eBook 2019. — Plagiat von Prof. Dr. Jürgen Wertheimer

 

„Der eigentliche argumentative Kern der Arbeit wird ansatzweise im Rahmen der zweiten These (S. 11-13;) formuliert, wenn Vertreter der Frankfurter Schule, u. a. Horkheimer, Adorno und andere als ‚links‘ apostrophierte Theoretiker als Profiteure des vorverarbeiteten antiken mythischen Materials enttarnt [!] werden sollen. Im Übereifer kommt es dabei gelegentlich [!] zu kuriosen [!] Umstellungen der Wahr-nehmung wie zum Beispiel auf S. 13, wo vermerkt wird, dass nicht nur Benjamin und Horkheimer ‚kulturkonservative Positionen in ihr Werk integriert‘ hätten, sondern auch ‚die Neuheiden‘ entsprechende Elemente in ihr Programm aufgenommen hätten, was wohl nicht als sehr überraschend gesehen werden darf.“

Zitat aus dem ‚wissenschaftlichen Gutachten‘ von Prof. Dr.  Jürgen Wertheimer (damals, 2006, Deutsches Seminar der Universität Tübingen) zur Dissertation von Dr. Georg Doerr: „Muttermythos und Herrschaftsmythos — Zur Dialektik der Aufklä-rung um die Jahrhundertwende bei den Kosmikern, Stefan George und in der Frank-furter Schule.“ Königshausen & Neumann: Würzburg 2007.

Zur wissenschaftlichen Seriosität von Herrn Wertheimer siehe ganz unten auf dieser Seite: PLAGIAT WERTHEIMER

 

Hinweis auf die 2., erweiterte und verbesserte Auflage von Dr. G. Doerr: „Mutter-mythos und Herrschaftsmythos …“ (2019):

— Trotz des gemeinsamen (und vergeblichen) Versuchs der drei ‚Gutachter‘ (PD Prof. Dr.  Julia Genz, Prof. Dr.  Jürgen Wertheimer und Prof. Dr.  Andreas Kilcher) die Publikation meiner Dissertation durch ihre ‚wissenschaftlichen Gutachten‘ zu verhindern (s.u. passim), ist diese nicht nur im Juli 2007 veröffentlicht worden, sondern  eine zweite verbesserte und erweiterte Auflage des inzwischen vergriffenen Buches ist im Frühjahr 2019 als eBook mit dem geänderten (Unter-)Titel: „Muttermythos und Herrschaftsmythos — Zur Dialektik der Aufklärung bei den Kosmikern, Stefan George, Walter Benjamin und in der Frankfurter Schule“ wieder im Verlag Königshausen & Neumann erschienen. 410 Seiten. ISBN-10: 3826080386, ISBN-13: 9783826080388.

Hier der Text dieser 2., verbesserten und erweiterten Auflage von „Muttermythos und Herrschafts-mythos …“ (zum Herunterladen)

Schon bei der ersten Lektüre im Juni 2006 der beiden, fast um ein Jahr verspäteten ‚Gutachten‘ meiner im Juli 2005 an der Neuphilologischen Fakultät der Universität Tübingen eingereichten Dissertation fielen mir die schweren wissenschaftlichen Mängel und die politisch-ideologische Voreingenommenheit (heute nennt man das: CANCEL CULTURE) in den beiden ‚Gutachten‘ von Prof. Dr.  Jürgen Wertheimer und Prof. Dr.  Andreas Kilcher auf, zumal sich beide ‚Gutachten‘ auf das hilflose und in jeder Hinsicht unbedarfte, aber meine Dissertation ablehnendeVorgutachten‘ der damaligen Assistentin Jürgen Wertheimers, PD Prof. Dr.  Julia Genz, stützten. — Zu meiner großen Überraschung musste ich bei der Lektüre des ‚Erstgutachtens‘ schnell feststellen, dass Prof. Dr.  Jürgen Wertheimer, mich — auf Grund eines von ihm nicht (!) verstandenen (!) Satzes meiner Dissertation —  für wissenschaftlich unzurechnungsfähig hält (s.o. u. s. u.).
Herr Prof. Dr.  Wertheimer bezieht sich in seinem ‚wissenschaftlichen Gutachten‘ bei seinem Versuch, mir bei meiner angeblich beabsichtigen „Enttarnung linker Theoretiker“ einen pathologischen Zustand zu attestieren („Im Übereifer kommt es dabei gelegentlich [!] zu kuriosen [!] Umstellungen der Wahrnehmung“), auf folgenden Satz meiner Dissertation:

Nicht nur Benjamin, Horkheimer und Adorno haben kulturkonservative Positionen in ihr Werk integriert, auch die Neuheiden (d.h. die Kosmiker und Stefan George) nahmen fast zwangsläufig messianische, geschichtstheologische und eschatologische Elemente in ihre Systeme auf.“

Im Buch S. 17, Kap. 4.1 siehe auch: Google Books S. 17, Kap. 4.1; dort kann der inkriminierte Satz im ihn explizierenden Kontext gelesen werden. (In der 2. Auflage als eBook 2019 im selben Verlag siehe S. 18. u.).  Aber auch ohne den nachfolgenden Text zur Kenntnis zu nehmen, ist jedem durchschnittlich Gebildeten (Abitur) bei der Lektüre des von Herrn Wertheimer ‚analysierten‘ Satzes klar, dass die Neuheiden nicht „entsprechende Elemente“ (Wertheimer), also „kulturkonservative Positionen“, sondern „messianische, geschichtstheologische und eschatologische“ [scil. Positionen] in ihr Werk integriert haben.
Herr Prof. Dr.  Wertheimer hat also bei seiner ‚wissenschaftlichen‘Begutachtung‘ meiner Dissertation den Satz, an dem er bei mir den Verlust der intellektuellen Kontrolle nachweisen wollte, schlicht nicht verstanden, obgleich es sich um einen ganz leicht verständlichen deutschen Satz handelt (Abitur müsste, wie gesagt, dafür eigentlich genügen). Ich habe bei der Verteidigung meiner Dissertation im RIGOROSUM Herrn Wertheimer diesen Satz vor der Prüfungskommission erklären müssen (wörtlich: „Herr Wertheimer, darf ich Ihnen den Satz erklären?“) und Herr Wertheimer musste nach meiner Erklärung („Subjekt … Prädikat … Objekt … …“) auf meine Frage, ob er den Satz jetzt verstanden habe, nach einer längeren Pause mit einem schlichten „Ja“ antworten.
Der von Herrn Wertheimer in seinem ‚wissenschaftlichen‘ ‚Gutachten‘ erhobene Vorwurf, ich versuche in meiner Dissertation „linke Theoretiker“ als „Profiteure des [durch L. Klages u.a., G.D.] vorverarbeiteten antiken mythischen Materials zu enttarnen“, ist zudem lächerlich und zeugt von völliger Unkenntnis des Sachverhaltes und der jedermann leicht zugänglichen Forschungsliteratur. Spätestens seit den 70-ger Jahren wird Walter Benjamins Rezeption des Werkes von Ludwig Klages und damit dessen Einfluss auf die Frankfurter Schule in einer immer weiter sich verzweigenden Forschungsliteratur behandelt. Diese wird auch von mir ausgiebig zitiert. Verschiedentlich betone ich in meiner Dissertation, dass ich bereits bekannte Forschungsansätze nur vertiefen bzw. mit besonderen Bezug auf den Mythos (die Mythologie) weiterentwickeln möchte (siehe auch die Bibliographie meiner Arbeit). Diese Teile meiner Arbeit muss Herr Wertheimer bei seiner ‚wissenschaftlichen‘ ‚Begutachtung‘ überlesen haben. Schon aus dem Briefwechsel W. Benjamin — G. Scholem kann im übrigen jeder Interessierte die aus der Sicht beider Briefschreiber notwendige Auseinandersetzung gerade mit der Philosophie von Ludwig Klages herauslesen.
Hier noch einmal das Original-Zitat aus dem ‚Gutachten‘ Wertheimer, mit dem er – im Bewusstsein seiner (vermeintlich) geistigen Überlegenheit und seiner (vermeintlich) richtigen politischen Gesinnung – seine  H Ä M E  über meinen (angeblichen) intellektuellen Kontrollverlust auf Grund meiner (angeblich) rechten Gesinnung auskosten und mich coram publico (vor der Prüfungskommission) lächerlich machen wollte:
„Der eigentliche argumentative Kern der Arbeit wird ansatzweise im Rahmen der zweiten These formuliert, wenn Vertreter der Frankfurter Schule, u. a. Horkheimer, Adorno und andere als ‚inks‘ apostrophierte Theoretiker als Profiteure des vorverarbeiteten antiken mythischen Materials enttarnt werden sollen. Im Übereifer kommt es dabei gelegentlich [!] zu kuriosen [!] Umstellungen der Wahrnehmung wie zum Beispiel auf S. 13 (im Buch S. 17f, siehe: Google Books S. 17, Kap. 4.1), wo vermerkt wird, dass nicht nur Benjamin und Horkheimer ‚kulturkonservative Positionen in ihr Werk integriert hätten, sondern auch ‚die Neuheiden‘ entsprechende Elemente in ihr Programm aufgenommen hätten, was wohl nicht als sehr überraschend gesehen werden darf.“ (Die stilistische Eleganz der Auslassung von Prof. Dr.  Jürgen Wertheimer, die vor allem im abschließenden Nebensatz deutlich wird, soll hier nicht kommentiert werden).
Diese schwere ‚wissenschaftliche‘ Fehlleistung eines ‚ordentlichen‘ Professors der Germanistik und Komparatistik (eine unter anderen, im ‚Zweitgutachten‘ von Prof. Dr.  Andreas Kilcher finden sich mehrere gleichwertige Fehlleistungen) hatte an der Neuphilologischen Fakultät der Universität Tübingen keinerlei Folgen. (Prof. Joachim Knape war zum Zeitpunkt des Rigorosums Dekan der Neuphilologischen Fakultät). Es erhebt sich aber die Frage, ob nach diesem Vorfall (diesen ‚Gutachten‘, diesem ‚Rigorosum‘) nicht umgehend eine erneute wissenschaftliche (!) Begutachtung der eingereichten Dissertation hätte in die Wege geleitet werden müssen. — Während an die wissenschaftliche Korrektheit von Promotionen höchste Ansprüche gestellt werden — so wurde der früheren Ministerin Annette Schawan nach 30 Jahren wegen fragwürdiger Zitierweise ihr Doktortitel aberkannt — können in ‚wissenschaftlichen Gutachten‘, jedenfalls am Deutschen Seminar der Universität Tübingen, sowohl (grundlose) Beleidigungen des Doktoranden (Im Übereifer kommt es dabei gelegentlich [!] zu kuriosen [!] Umstellungen der Wahrnehmung“) als auch geballter Schwachsinn stehen  („Enttarnung“ …   “ … als ‚links‘ apostrophierter Theoretiker …“), ohne dass das für den Verfasser des Gutachtens — oder das von ihm verantwortete Promotionsverfahren — irgendwelche Konsequenzen nach sich zieht.

Meine im Jahre 2005 an der Neuphilologischen Fakultät der Universität Tübingen eingereichte Dissertation ist bereits 2007 bei Königshausen & Neumann als Buch erschienen. Beide ‚Gutachter‘ hatten zwar meine Arbeit nicht vollständig abgelehnt, nur schlecht bewertet, vor deren Publikation aber eine vollständige Umarbeitung des umfangreichen Typoskripts gefordert. Die Prüfungskommission ist ihnen weder in der Bewertung der Dissertation noch in der Bedingung einer vollständigen Umarbeitung des Textes vor einer Publikation gefolgt. Bei Befolgung der ‚dringenden Empfehlung‘ zur Umarbeitung, wie sie am Ende des ‚Gutachtens‘ von Prof. Dr.  Andreas Kilcher gefordert wird (Eine Publikation der Arbeit kann auch in der vorliegenden Fassung nicht empfohlen werden; es wird dringend empfohlen, die hier angesprochenen Einwände ernst zu nehmen und zu beheben), wäre die Publikation des Buches: „Muttermythos und Herrschaftsmythos …“ ad calendas graecas verschoben worden — und das war sicher die Absicht, die hinter der sinnlosen Forderung nach einer ‚vollständigen Umarbeitung‘ stand.
Auf der Seite „Rezensionen von Muttermythos …“ dieser Homepage sind die seit der Veröffentlichung des Buches erschienenen sechs internationalen Besprechungen nachzulesen: https://georgdoerr.net/rezensionen/.

Siehe zum damaligen Promotionsverfahren auch meinen — unkommentiert gebliebenen — Leser-brief an das ‚Schwäbisches Tagblatt‘ (Lokalteil Tübingen) vom 10.3. 2010:
„Über Nacht gelöscht
Wer in den letzten Jahren institutionell mit der Tübinger Germanistik zu tun hatte, wundert sich über nichts mehr: So wurde meine im Jahr 2005 eingereichte Dissertation nicht in den in der Prüfungsordnung vorgesehenen drei (maximal vier) Monaten, sondern erst nach mehr als einem Jahr begutachtet. Beide ‚Gutachten‘ stützen sich dann auf das hilflose und in jeder Hinsicht unbedarfte ‚Vorgutachten‘ einer Assistentin. – Obwohl nach der Prüfungs-ordnung eine Dissertation (zusammen mit den Gutachten) vor der Verteidigung in der Fakultät ausliegen muss, oblag es mir, dem Kandidaten, die beiden Gutachter auf wesentliche wissenschaftliche Mängel ihrer Gutachten hinzuweisen, bis hin zu schlichten Lese- bzw. Verständnisfehlern beim Hauptgutachter (im Fach Germanistik!). Die übrigen Mitglieder der Kommission, darunter auch Georg Braungart, blätterten inzwischen ratlos-gelangweilt in den bereitliegenden Exemplaren („Aha, hier kommt Stefan George vor!“). – Im weiteren Verlauf des Rigorosums musste die von den Gutachtern vorgeschlagene Note ‚nach oben‘ verbessert, die von ihnen ebenfalls geforderte vollständige Umarbeitung des fast 500-seitigen Textes zurückgenommen werden. Zwei Wochen nach diesem Rigorosum wurde ohne mein Wissen meine Homepage als Lehrbeauftragter am Deutschen Seminar der Universität Tübingen über Nacht gelöscht, Studenten konnten mich nicht mehr erreichen. – Es ist tröstlich, dass echte Germanisten wie F. Beißner, R. Brinkmann und W. Haug diese Spät-Tübinger Dekadenz nicht mehr miterleben müssen.

Dr. Georg Dörr
Eichenweg 22
72076 Tübingen“

Mit der Löschung meiner Homepage am Deutschen Seminar der Universität Tübingen durch Herrn Wertheimer war nicht nur meine Tätigkeit als langjähriger Lehrbeauftragter für Germanistik am Deutschen Seminar (siehe: Dr. G. Doerr – LEHRE: Seminare, Vorträge …), sondern auch meine Funktion als Organisator und Betreuer des ERASMUS- und SOKRATES-Austausches, den ich ab dem Jahre 1993 initiiert hatte, beendet: siehe dazu die Page auf dieser Homepage mit dem Titel: ENTWICKLUNG VON ERASMUS- UND SOKRATES-PROGRAMMEN AM DEUTSCHEN SEMINAR DER UNIVERSITÄT TÜBINGEN AB 1993; siehe daraus den Absatz, der sich auf den Studenten- und Dozentenaustausch bezieht:
Ab April 1993: Vorbereitung eines ERASMUS-Studentenaustausches zwischen den Universitäten Tübingen, Venedig, Barcelona und Potenza (Basilikata). Erster Antrag in Brüssel im Oktober 1993, Bewilligung des Studentenaustausches ab WS 1993/94 – zuerst mit den Universitäten von Venedig, Potenza (Basilikata), Barcelona. Im Lauf der Jahre wurden durch meine Initiative folgende weitere Universitäten am ERASMUS-Studenten- und Dozentenaustausch beteiligt: Barcelona, Madrid, Valencia, Bari, Urbino, Bologna, Florenz, Perugia, L’Aquila, Rom, Salerno, Messina, Basel, Zürich, Straßburg, Paris XII, Amsterdam, Porto, Cluj-Napoca/Klausenburg (RO), Prag. Seit der ersten Förderung durch Brüssel im Jahr 1994: Vermittlung, Beratung und Betreuung ausreisender deutscher und eingereister nichtdeutscher Studenten durch mich. — Weitere geplante und vorbereitete Kontakte nach Mittel-Osteuropa – Budapest, Warschau, Bukarest – kamen nach der Löschung meiner Homepage durch Herrn Wertheimer nicht mehr zustande.
Innerhalb des ERASMUS-Dozenten-Austausches wurden von mir folgende ein- bis zweiwöchige Gastdozenturen an ausländischen Universitäten durchgeführt: im Mai 1998 und im April 2005 in Potenza (Basilikata), im Februar/März 1999 in Cluj-Napoca/Klausenburg (RO), im Juni 2000 in Salerno,  im März 2002  und im März 2005 in Perugia.

Plagiat von Prof. Dr.  Jürgen Wertheimer

In seinem Werk „Krieg der Wörter. Die Kulturkonfliktslüge“ hat Herr Wertheimer ein langes Zitat aus dem Buch eines anderen Autoren, ohne dies kenntlich zu machen, wörtlich in seinen Text übernommen (s.u.). Es handelt sich dabei um das Buch: „Die Juden in Deutschland von der Römerzeit bis zur Weimarer Republik“ von Prof. Tim N. Gidal. Der in wissenschaftlichen Gutachten auf Grund seiner vermeintlich richtigen, weil ‚antifaschistischen‘ Gesinnung so streng urteilende Prof. Wertheimer (s.o.) nimmt es selbst mit der wissenschaftlichen Sorgfalt nicht so genau, sondern profitiert ungeniert vom geistigen Eigentum eines aus NAZI-Deutschland vertriebenen Münchener Juden. Denn Prof. Tim N. Gidal (eigentlich Ignatz Nachum Gidalewitsch) war ein 1909 in München geborener jüdischer Gelehrter, der Deutschland im Jahre 1936 in Richtung Palästina verlassen musste; siehe dazu: EXODUS … (= Vertreibung der Juden aus Deutschland), ein von Herrn Wertheimer in seinen früheren Vorlesungen gern und wiederholt behandeltes Thema.

[…] Die ganze Absurdität des frühneuzeitlichen Doppelbeschlusses in Sachen Judentum lässt sich exemplarisch anhand der Vorgehensweise Martin Luthers dokumentieren. Anfangs hoffte er, die Juden zum christlichen Glauben, wie er ihn verstand, zu bekehren. In seiner Schrift Dass Jesus Christus ein geborener Jude sei (1523) plädierte er für Toleranz und wies die Anschuldigung des Ritualmords und der Hostienschändung zurück. Bei den Juden erweckte Luthers Kampf gegen das Papsttum die Hoffnung auf Verständnis für ihren Glauben und auf menschliche Behandlung. Als sie aber bei ihrer eigenen Religion blieben, beschimpfte sie Luther wegen ihrer „Halsstarrigkeit“ und schlug vor, dass „dies verworfene Gezücht der Juden, ekelerregendes Gewürm“ zur Zwangsarbeit geschickt werde, dass man ihnen ihre Heiligen Schriften wegnehmen und ihre Synagogen und Häuser verbrennen solle. Die Juden verstanden die Diskrepanz zwischen der proklamierten Nächstenliebe der christlichen Kirchen und den Mitteln der Demütigung und Folter nicht, womit Andersgläubige zum rechten Glauben bekehrt werden sollten. Bei Todesgefahr konnten sie es aber damals noch nicht wagen, theologische Einwände gegen das Christentum vorzubringen. Zur selben Zeit, als er die Juden attackierte, übersetzte Luther die Bibel mit Liebe und Ehrfurcht ins Deutsche. Als Vorlage benutzte er für das Alte Testament möglichst den traditionellen hebräischen Text, die palästinensische Massora in Handschriften aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Mit seinem trotz mancher Übersetzungsfehler genialen Werk machte Luther das deutsche Volk auch mit der Bibel der Juden bekannt. Dies verhinderte vielleicht für lange Zeit, dass Luthers bösartige Ausbrüche gegen die Juden breiten Widerhall finden konnten. Die Bibel wurde eine Quelle der Inspiration für Künstler, Dichter und Musiker. […]
(Jürgen Wertheimer: Krieg der Wörter. Die Kulturkonfliktslüge. Marburg: Literatur Wissenschaft.de, 2003. S. 117-118)

Einer der erbittertsten Gegner der Juden war der Reformator Martin Luther. Anfangs hoffte er, die Juden zum christlichen Glauben, wie er ihn verstand, zu bekehren. In seiner Schrift „Daß Jesus Christus ein geborener Jude sei“ (1523) plädierte er für Toleranz und wies die Anschuldigung des Ritualmords und der Hostienschändung zurück.
Bei den Juden erweckte Luthers Kampf gegen das Papsttum die Hoffnung auf Verständnis für ihren Glauben und auf menschliche Behandlung. Als sie aber bei ihrer eigenen Religion blieben, beschimpfte sie Luther wegen ihrer „Halsstarrigkeit“ und schlug vor, daß „dies verworfene Gezücht der Juden, ekelerregendes Gewürm“ zur Zwangsarbeit geschickt werde, daß man ihnen ihre Heiligen Schriften wegnehmen und ihre Synagogen und Häuser verbrennen solle. Die Juden verstanden die Diskrepanz zwischen der proklamierten Nächstenliebe der christlichen Kirchen und den Mitteln der Demütigung und Folter nicht, womit Andersgläubige zum rechten Glauben bekehrt werden sollten. Bei Todesgefahr konnten sie es aber damals noch nicht wagen, theologische Einwände gegen das Christentum vorzubringen.
Zur selben Zeit, als er die Juden attackierte, übersetzte Luther die Bibel mit Liebe und Ehrfurcht ins Deutsche. Als Vorlage benutzte er für das Alte Testament möglichst den traditionellen hebräischen Text, die palästinensische Massora in Handschriften aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Mit seinem trotz mancher Übersetzungsfehler genialen Werk machte Luther das deutsche Volk auch mit der Bibel der Juden bekannt. Dies verhinderte vielleicht für lange Zeit, daß Luthers bösartige Ausbrüche gegen die Juden breiten Widerhall finden konnten. Die Bibel wurde eine Quelle der Inspiration für Künstler, Dichter und Musiker.
(Tim N. Gidal: Die Juden in Deutschland von der Römerzeit bis zur Weimarer Republik. Gütersloh: Bertelsmann, 1988. S. 13)

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